Verbandsjugenddialog mit dem DFB

Wie weiter mit dem Kinder- und Jugendfußball in Sachsen? Vor welchen Herausforderungen stehen Verbände und Vereine aktuell? Welche Maßnahmen können und sollten die Verbände entwickeln, um ihre Vereine zu motivieren und dabei zu unterstützen, attraktive Spielangebote für Kinder und Jugendliche zu unterbreiten?

© Oliver Herzberg

Am 27. Januar war der DFB-Jugendausschuss mit seinem Vorsitzenden Holger Bellinghoff sowie den Mitgliedern Andreas Kupper, Peter Lipkowski und Carsten Well in Leipzig zu Gast, um ebendiese Fragen gemeinsam mit dem SFV-Jugendausschuss in Form eines Verbandsjugenddialogs zu erörtern.

Bei dem rund vierstündigen Austausch stand besonders die Umsetzung der neuen Spiel- und Wettbewerbsformen im Kinderfußball im Mittelpunkt. Dabei berichteten die anwesenden Sportfreunde der SFV-AG Kinderfußball nicht nur über den Umsetzungsstand und die vielfältigen Unterstützungsangebote des SFV, sondern gaben den DFB-Vertretern auch zahlreiche konstruktiv-kritische Hinweise und Erwartungen zur Verbesserung der Rahmenbedingungen mit auf den Weg. Beispielsweise Online-Schulungen für die Staffelleiter der Kreisverbände zur Planung der Kinderfußballfestivals im DFBnet anzubieten, die Akteure des Kinderfußballs in Deutschland besser zu vernetzen und eine breit angelegte Kommunikationskampagne aufzulegen.

Darüber hinaus wurden Lösungsansätze diskutiert, um aktuellen Entwicklungen im Jugendfußball wie dem Drop-Out von jugendlichen Mitgliedern (in Sachsen rund 40 Prozent Mitgliederverlust zwischen C-Junioren und A-Junioren) zu begegnen. Der DFB-Jugendausschuss hat diese Herausforderung als Fokusprojekt definiert, in dem Maßnahmen zur weiteren Flexibilisierung des Spielbetriebs sowie Projekte und Veranstaltungen zur Gewinnung und Vereinsbindung von neuen Mitgliedern und jungen Ehrenamtlichen entwickelt werden sollen. Auch in Sachsen wird sich der Jugendausschuss mit diesen Aufgaben befassen, beispielsweise gilt es, Spiel- und Wettbewerbsformate für D- und C‑Junioren zu bewerten und anzupassen und neue Lösungen zu erproben.

Abschließend gaben die DFB-Vertreter einen Einblick in die aktuellen Planungen zur Neugestaltung der Vereinswettbewerbe im "Projekt Zukunft", wo strukturelle Veränderungen der Junioren-Bundesligen vorgesehen sind. Nach Meinung des SFV-Jugendausschusses müssen die bundesweit höchsten Junioren-Spielklassen auch weiterhin für leistungsorientierte Amateurvereine zugänglich bleiben.

Der DFB-Jugendausschuss besucht in den kommenden Wochen und Monaten in gleicher Weise die Jugendausschüsse aller 21 Landesverbände, um sich ein breites Bild von der Entwicklung dem Kinder- und Jugendfußballs in Deutschland zu verschaffen und neue Impulse setzen. Der SFV-Jugendausschuss dankt für den intensiven Austausch.

Von Jens Vöckler