SFV mit Kompaktkurs Lebensrettung

Fast die gesamte Belegschaft der SFV-Geschäftsstelle hat am Freitag auf dem Rabenberg einen 90-minütigen Kompaktkurs in Sachen Lebensrettung absolviert. Selbstverständlich gab es für alle Teilnahmezertifikate. Die Deutsche Herzstiftung kooperiert dabei mit dem DFB und hat die wichtigsten Handlungsempfehlungen auf einen Crashkurs minimiert, der Leben retten kann.

Referent Artjom Kotelewzew (li.) vermittelte in 90 Minuten Theorie und Praxis die wichtigsten Maßnahmen zur Lebensrettung. © Chrissi

Nach einem kurzen Theoriekurs ging es für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gleich ans Eingemachte. Das richtige Vorgehen in einem Notfall, die Reanimation und der richtige Umgang mit einem Defibrilator wurden praxisnah aufgefrischt. Eine tolle Sache, die Leben retten kann.

„LEBENSRETTER SEIN“ – Reanimationsschulungen für Fußballer (m/w/d)

Die Bilder im EM-Spiel Finnland-Dänemark, in dem der dänische Fußballspieler Christian Eriksen erfolgreich wiederbelebt werden konnte, gingen um die Welt. Der Fall Eriksen zeigt, wie wichtig richtiges und schnelles Handeln im Notfall ist. Für viele Menschen endet solch ein plötzlicher Herzstillstand tödlich. In Deutschland versterben jährlich ca. 65.000 Menschen am plötzlichen Herztod. Auch deshalb, weil Laien als Ersthelfer vor Ort häufig nur unzureichend reanimieren oder aus Angst vor Fehlern lieber gar nichts machen. Nur etwa 40 Prozent der Zeugen eines Herzkreislaufstillstandes führen eine Herzdruckmassage durch. Eine Sofortmaßnahme, ohne die der/die Betroffene kaum Überlebenschancen hat. Das muss dringend geändert werden! Dazu haben der Deutsche Fußball-Bund (DFB) und die Deutsche Herzstiftung (DHS) gemeinsam im Herbst 2015 das Gemeinschaftsprojekt „LEBENSRETTER SEIN“ gestartet: ein Projekt, im Rahmen dessen Laien-Reanimationsschulungen für Fußballer (m/w) durchgeführt werden.

Warum eine Initiative zur Laienreanimation bei Fußballspielern?

Plötzliche Todesfälle auf dem Sportplatz, besonders im Profisport, verfolgen die Medien mit besonderer Aufmerksamkeit. Enorm ist das Medieninteresse, wenn prominente junge Sportler wie 2016 der kamerunische Fußballspieler Patrick Ekeng oder 2012 der italienische Fußballprofi Piermario Morosini betroffen sind. Beide erlitten während eines Spiels einen plötzlichen Herzkreislaufstillstand und verstarben. Der Herzstillstand bei augenscheinlich „gesunden“ und leistungsfähigen Sportlern ist ein seltenes Ereignis, nimmt allerdings im Alter zu. Fußballspielen im höheren Alter ist daher neben verschiedenen gesundheitlichen Vorteilen auch mit Risiken verbunden. „Daher empfehlen wir den aktiven Ü-Fußballern regelmäßige ärztliche Tauglichkeitsuntersuchungen, um ihre individuelle Gefährdung zu minimieren“, unterstreicht Prof. Dr. med. Tim Meyer, Vorsitzender der Kommission Sportmedizin des DFB und Mannschaftsarzt der Fußball-Nationalmannschaft. „Darüber hinaus verfolgen wir gemeinsam mit der Deutschen Herzstiftung eine Initiative, die grundsätzlich die Bereitschaft zur Laienreanimation in dieser Zielgruppe fördern und den korrekten Umgang mit denkbaren tragischen Ereignissen eines Herzkreislaufstillstandes schulen soll“, so Prof. Meyer weiter.

Wiederbelebung wie selbstverständlich beherrschen

„In vorgesehenen Kurzschulungen werden Fußballer in die Lage versetzt, jederzeit bei Herzkreislaufstillständen im Bereich ihrer Sportstätten Wiederbelebungsmaßnahmen, einschließlich der Anwendung des Automatisierten Externen Defibrillators (AED), einzuleiten und diese bis zum Eintreffen eines professionellen Rettungsdienstes fortzusetzen“, erläutert Notfallmediziner Prof. Dr. med. Thomas Voigtländer, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Herzstiftung. Das Schulungsangebot bestehend aus einem einmaligen Kurs durch einen Herznotfall-Spezialisten der Deutschen Herzstiftung mit ca. 10-15 Teilnehmern bei einer Dauer von ca. 90 Minuten richtet sich an Fußballer (m/w) in höherem Lebensalter (Ü-Fußball). Die Initiatoren dieses Projektes sind überzeugt, dass sich die Laienreanimation mit Hilfe flächendeckender Schulungen zu einer Notfallmaßnahme etablieren lässt, die dann von jedem Laienhelfer wie selbstverständlich beherrscht wird. „Nur so kommen wir unserem Ziel näher, dass innerhalb der nächsten drei Jahre bei mindestens bei 80 Prozent aller Menschen, die einen beobachteten Herzkreislaufstillstand erleiden, eine qualitativ hochwertige Laienreanimation durchgeführt wird“, betont Kardiologe Prof. Voigtländer.

Ein kostenloses Herznotfall-Infopaket der Deutschen Herzstiftung kann auch angefordert werden.

Deutsche Herzstiftung, Bockenheimer Landstr. 94-96, 60323 Frankfurt, Tel. 069 955128400.

Häufige Fragen zum richtigen Verhalten bei Herzstillstand werden in dem Experten-Beitrag „Herzdruckmassage rettet Leben“ beantwortet.

Von SFV/Deutsche Herzstiftung