SV 90 Lissa verpasst Medaille

In einem sehr ausgeglichenen Turnier reichte es für die Sachsenmeister gegen die teils prominente Konkurrenz nicht zu einem Podiumsplatz, trotzdem waren alle zufrieden.

Das Team des sächsischen Vertreters SV 90 Lissa .

Was für ein tolles Wochenende, doch leider ohne Happy-End. Bereits am Samstag reiste das Team als Sachsenmeister an die Ostsee und hat sich mit befreundeten Spielerinnen aus ganz Sachsen verstärkt, welche lustige Anekdoten aus alten Zeiten mit dem VfB Leipzig und FC Eilenburg hervorkramten. Bei einem gemütlichen Abendesssen und einem Spaziergang durch die Ostseestadt schwor sich die Gemeinschaft auf große Ziele ein und schmiedete Pläne. Doch am Ende reichte es nur zum undankbaren vierten Platz, immerhin knapp hinter Jena und vor Potsdam. Wie eng doch alles beisammen lag, zeigten die Spiele gegeneinander. So gewann Lissa die letzte Partie gegen Turbine Potsdam, wobei Potsdam zuvor gegen USV Jena gewinnen konnte, Jena versaute aber mit einem starken 2:1 in der letzten Partie dem Dauersieger von TeBe Berlin das Turnier und machte die Gastgeber zum Sieger, die über die ganze Spielzeit konstant die Leistung abrufen konnten und daher zurecht im September zur deutschen Meisterschaft nach Hamburg fahren dürfen.  

Gleich im Eröffnungsspiel hatte Lissa mehr vom Spiel und gute Chancen, die Golden Girls aus MeckPomm, eine Landesauswahl des Gastgeberlandes, verteidigten aber robust und souverän und hatten zwei Minuten vor Schluss großes Glück, dass der Schiri ein klares Foul übersah und Lissa den berechtigten Strafstoß verweigerte, praktisch im Gegenzug gelang der Norddeutschen der Siegtreffer zum 1:0. In der zweiten Partie war es genau anders herum, hier machte Jena gleich zu Beginn das Tor, wo Lissa noch nicht wirklich auf dem Platz schien. Im Anschluss rannte Lissa permanent auf das Jenaer Tor und schaffte es trotz klarer Chancen nicht, das Leder unterzubringen. Nach einer langen Mittagspause nahm sich Lissa gegen Titelverteidiger Tennis Borussia Berlin einiges vor, wurde jedoch quasi überrollt und bereits nach vier Minuten stand es 0:2 für die Favoriten. Doch Lissa erstarkte und hielt aggressiv dagegen und hatte am Ende sogar mehr Luft und gute Chancen, doch die Kiste schien an diesem Tag wie vernagelt, ein Tor wollte nicht fallen. In der letzten Partie gegen Turbine Potsdam holten die Sachsen noch einmal alles aus sich raus und gingen durch Christiane Fleck, die in Doberschütz spielt, in Führung. Lissa verpasste es aber im Anschluss, den Sack zu zumachen und musste am Ende sogar nochmal zittern, brachte den Sieg aber noch über die Zeit. Da Sachsen-Anhalt gar nicht erst den Weg zur Küste fand, standen sich nur fünf anstatt sechs Teams gegenüber, wobei sich diese Mannschaften in dieser Zusammensetzung bereits das vierte Mal gegenüber stehen, sich daher sehr gut kennen und somit während und auch zwischen den Spielen immer sehr harmonisch und respektvoll begegnen. Es gibt viele freundschaftliche Gespräche und am Ende viele Glückwünsche von allen Seiten, egal welcher Platz belegt wurde.         

Mit etwas Glück wäre eine Medaille in einem sehr ausgeglichenen Turnier drin gewesen, immerhin standen in den anderen Teams prominente Kickerinnen, wie Heidi Vater, Ariane Hingst oder Inken Beeken, bekannt aus Bundesliga oder Nationalmannschaft auf dem Feld. Daher Respekt und Anerkennung allen Teilnehmerinnen, die sich bereits für das nächste Jahr im Land Brandenburg auf ein Wiedersehen freuen. Ob Lissa daran teilnehmen darf, bleibt abzuwarten, denn Sachsen ist das einzige Land, wo es eine Qualifikation gibt, in allen anderen Bundesländern gibt es für die namhaften Mannschaften ein Dauerabo.  

Die Spielerinnen des SV 90 Lissa bedanken sich ganz herzlich bei den Gastspielerinnen Kerstin Dinter-Kodantke und Kersin Bloi ( SV Klinga-Ammelshain), Manuela Treibl ( FSV Kitzscher) und Mandy Gallitzschke ( FFV Leipzig) beide ehemals VfB Leipzig); Christiane Fleck und Jana Deckert ( beide ehemals FC Eilenburg) und den Ex-Lissaerin Gelja Höhne und Claudia Rank( SV Pouch).

Für Lissa spielten:  Anett Pantel, Doreen Kühr, Doreen Glöckner und Ilka Bretschneider

Text und Bild: Tino Glöckner

Von Ü35-NOFV-Meisterschaft