Nach spannenden und aufreibenden Tagen in Duisburg waren am Sonntagabend alle wieder zu Hause und konnten durchaus zufrieden mit dem Sichtungsturnier sein. Natürlich bringt ein Leistungsvergleich unter diesen Umständen immer etwas Chaos mit und dem ein oder anderen musste das Lesen der Uhr auch nochmal erklärt werden, aber insgesamt haben sich die beiden sächsischen Stützpunkte richtig gut verkauft. Niederlagen, Unentschieden, Siege - von allem war was dabei.
Die Jungs waren jedenfalls richtig heiß darauf, nach vielen Wochen des Trainingsbetriebs, sich endlich im Wettkampfmodus messen zu können. Hintergrund des Sichtungsturniers ist die neue U 19-Futsal-Nationalmannschaft, die im Herbst in die EM-Qualifikation starten soll. Die endgültige Entscheidung, ob das Projekt tatsächlich umgesetzt wird, fällt der DFB-Bundestag im März. Die Zeichen stehen aber gut. Und die Chancen, dass auch sächsische Kicker zum Kader gehören, ebenso. Denn in Duisburg wussten die Jungs zu überzeugen und einige Spieler dürfen sich berechtigte Hoffnungen auf eine Nominierung für den nächsten DFB-Lehrgang machen. Die endgültige Entscheidung fällt am Mittwoch. Unter Umständen gibt es sogar sächsischen Zuwachs in der A-Nationalmannschaft, die am 22./23. Januar in Hohenstein (Live bei DFB-TV) zwei Länderspiele gegen Tschechien absolviert.
Eigentlich ist die Sportschule Wedau am ersten Januarwochenende nach dem Jahreswechsel das Ziel einer Invasion der Futsal-Landesauswahlen. Bis zu 22 Mannschaften besetzten zuletzt 2020 beim DFB-Futsal-Länderpokal Deutschlands größte Sportschule mit ihren 400 Betten, 10 Fußballplätzen und 13 Sporthallen. Sachsen holte sich zweimal den Titel, 2016 und 2018 war das, und regelmäßig gab es Nominierungen und Einsätze für die Futsal-Nationalmannschaft. Ohne den Kapitän, Leistungsträger und Rekordtorschützen Christopher Wittig vom VfL HOT 05, würde die Statistik der Nationalmannschaft 14 Tore weniger aufweisen.
27 JUNGE SACHSEN WOLLEN SICH ZEIGEN
Ob der DFB-Futsal-Länderpokal in der ursprünglichen Form nochmal stattfindet, ist ziemlich unwahrscheinlich. Stattdessen setzt man in Frankfurt zukünftig auf die Ausbildung von jungem Futsal-Nachwuchs über die Stützpunkte. Sechs der insgesamt acht – relativ neuen – DFB U 19-Futsal-Stützpunkte begegnen sich an diesem Wochenende auf dem Parkett. Mit den beiden Standorten in Dresden und Leipzig ist Sachsen gleich doppelt vertreten und schickt insgesamt 27 junge Futsal-Cracks nach Duisburg. Das ist unter den aktuellen Bedingungen leichter gesagt als getan. Die beiden Trainer Oliver Herzberg und Marcus Urban arbeiten seit Wochen an der Organisation, mussten für die Jungs der Jahrgänge 2004 bis 2006 regelmäßige Testreihen nachweisen und sind jetzt „on the way.“ Die Freude auf das Sichtungsturnier ist dennoch groß, denn immerhin winken Nominierungen zu Lehrgängen des DFB U 19-Perspektivkaders. Beim ersten, Anfang Dezember 2021, waren schon 7 Sachsen dabei.
