Im Rahmen des ersten Breitenfußballfestes des SFV fanden am vergangenen Wochenende die vier sächsischen Landesmeisterschaften – Ü35, Ü40, Ü50 und Freizeitfußball - im Bereich des Breitenfußballs statt. Ziel dieser neuen, kompakten Form der Wettbewerbe ist eine höhere Aufmerksamkeit für den Breitenfußball und die damit verbundene Organisation von attraktiven Meisterschaftsturnieren für die teilnehmenden Mannschaften. Neben dem sportlichen Wettstreit steht für die meisten „Altherrenfußballer“ der gesellige Austausch auf und neben dem Platz im Vordergrund. Insgesamt 21 Mannschaften aus dem ganzen Freistaat nutzten diese Gelegenheit und trafen sich zum Kräftemessen in der Sportschule Egidius Braun in Leipzig.
SG LVB stürzt den Titelverteidiger
Den Auftakt machten am Samstag die Herren der Altersklassen Ü35 und Ü50. Während die jüngeren „Oldies“ ihre Landesmeisterschaft auf dem Großfeld ausspielten, nutzen die Ü50-Herren die halbe Spielfeldgröße auf dem Kunstrasenplatz. In beiden Altersklassen traten mit dem DJK Blau-Weiß Wittichenau (Ü35) und der SpG Neuhausen-Cämmerswalde/Deutschneudorf (Ü50) die amtierenden Sachsenmeister erneut an, um ihren Titel zu verteidigen. Bei den Ü35-Herren zeichnete sich aber schon früh ab, dass in diesem Jahr kein Weg an der SG Leipziger Verkehrsbetriebe vorbeiführen würde. Die LVB-Männer wollten vor heimischen Publikum unbedingt den Titel holen und gaben von Beginn an klar den Ton an. Den Wittichenauern gelang zum Auftakt zwar ein vielversprechendes Unentschieden gegen den SSV Stötteritz, im weiteren Verlauf des Turniers sollte aber kein Punkt mehr hinzukommen, sodass an eine Titelverteidigung nicht zu denken war. Ganz anders die SG LVB, die ungeschlagen mit nur einem Gegentor auf dem Konto den Turniersieg einfuhr. Neben den LVB-Männern erwies sich der SSV Markranstädt als zweite starke Kraft der Landesmeisterschaft. Lediglich dem späteren Sachsenmeister mussten sich die Randleipziger geschlagen geben und landeten auf einem guten zweiten Platz. Auf den Bronzerang kamen die Sportfreunde vom SSV Stötteritz ein, die ihrerseits nur die Spiele gegen den späteren Meister und den späteren Vizemeister verloren.
Sachsenmeister auf dem Weg zur Deutschen Meisterschaft
Auf den sächsischen Landesmeister der Ü50-Herren wartet neben dem Titel auch die Teilnahme an der NOFV-Regionalmeisterschaft, das Qualifikationsturnier für den DFB-Ü50-Cup. Die Motivation der sieben teilnehmenden Mannschaften an der Sachsenmeisterschaft war also enorm. In einem spannenden Titelrennen entwickelte sich ein Dreikampf zwischen Titelverteidiger SpG Neuhausen-Cämmerswalde/Deutschneudorf, der SpG BSG Stahl Riesa/Großenhainer FV und dem Überraschungsteam der SG Weixdorf.
In einem insgesamt hochklassigen Wettkampf sicherte sich Vorjahressieger SpG Neuhausen-Cämmerswalde/Deutschneudorf erneut den Titel. Ungeschlagen musste die Mannschaft lediglich beim abschließenden Unentschieden gegen Hauptkonkurrent SpG Stahl Riesa/Großenhainer FV Punkte abgeben. Besonders in der Offensive glänzten die Männer aus dem Erzgebirge und versenkten bei lediglich einem Gegentreffer den Ball 21 Mal im gegnerischen Kasten. Vizemeister Riesa/Großenhain hatte in der Endabrechnung ein Unentschieden mehr auf dem Konto und konnte im direkten Aufeinandertreffen nicht vorbeiziehen. Beide Mannschaften treten nun am kommenden Wochenende bei der NOFV-Meisterschaft an. Als amtierender Nordostdeutscher Regionalmeister war die Spielgemeinschaft bereits vor Anpfiff des Turniers erneut für die Regionalmeisterschaft qualifiziert. Daher erhält die SpG Riesa/Großenhain als Vizemeister die Startberechtigung an der NOFV-Meisterschaft, bei der Sachsen in diesem Jahr mit zwei Mannschaften vertreten ist.
Keine Überraschungen am Sonntag
Am Sonntag wurde das Breitenfußballfest mit den Wettbewerben der Ü40-Herren und Freizeitfußballer fortgesetzt. Auch bei diesen beiden Meisterschaften gingen die Vorjahressieger erneut an den Start. In überzeugender Manier gelang beiden Teams die erfolgreiche Titelverteidigung.
Die SpG BSG Stahl Riesa/Meißner SV erreichte in der Altersklasse Ü40 gar die Idealpunkzahl und gewann das Turnier ohne Punktverlust bei 11:2 Toren. Hinter der dominierenden Spielgemeinschaft machten die beiden Chemnitzer Vereine vom TSV Germania und BSC Rapid den zweiten Platz unter sich aus. Mit einem Sieg im direkten Duell und einem Punkt Vorsprung in der Endabrechnung holte sich der TSV den Vizemeistertitel. Als sächsischer Landesmeister wird die SpG BSG Stahl Riesa/Meißner SV den sächsischen Fußball bei der Regionalmeisterschaft des Nordostdeutschen Fußballverbandes vertreten. Der Sieger qualifiziert sich für den DFB-Ü40-Cup, die offizielle Deutsche Meisterschaft dieser Altersklasse.
Einen souveränen Titelverteidiger gab es auch im Wettbewerb der Freizeitmannschaften. Das Team der Dresdner Fußballlöwen ging als ungeschlagener Sieger aus dem Turnier hervor und krönte sich damit erneut zum Sachsenmeister. Im gesamten Turnierverlauf ungeschlagen, ließ der Titelverteidiger keinen Zweifel aufkommen, dass auch in diesem Jahr der Titel nur nach Dresden gehen kann. Mit dem VSM 99 Nord Dresden kommt auch der Vizemeister aus der Landeshauptstadt.
Neben den reinen sportlichen Wettkämpfen warteten auf die Teilnehmern und Besuchern auch verschiedene Mitmachangebote wie Torwand-Schießen, ein Rastelliwettbewerb um den besten Jongleur und eine Schussgeschwindigkeits-Messanlage. Mit 102 km/h netzte Rober Knöfel aus Bannewitz den Ball ein und war damit nicht zu schlagen. Während Silvio Arndt (Leipzig) an der Torwand schon zwei Treffer zum Sieg reichten, benötigte Stefan Mächling (Dresden) ganze 276 Ballkontakte um den Rastelliwettbewerb zu gewinnen.
„Insgesamt sind wir mit dem neuen Veranstaltungskonzept sehr zufrieden und können ein positives Fazit ziehen. Die terminliche und örtliche Konzentration aller Wettbewerbe wertet die einzelnen Veranstaltungen extrem auf“, resümierte SFV-Vizepräsident Jörg Gernhardt nach dem gelungenen Breitensportwochenende. Neben den spielerischen Leistungen der „alten Herren“ zeigte sich Gernhardt besonders vom fairen Umgang der teilnehmenden Teams beeindruckt. „Die Fairness auf und neben dem Platz ist herausragend. Alle Teilnehmer, egal ob Spieler oder Betreuer, nutzen unsere Landesmeisterschaften um sich sportlich fair mit anderen Mannschaften zu messen und unter Gleichaltrigen und Gleichgesinnten die Möglichkeit zum Fußballspielen zu nutzen“. Zum fairen Umgang trugen auch die Unparteiischen bei, die alle Spiele souverän leiteten.
Mit dem neuen Format kann der Freizeit-und Breitensport zukünftig noch weiter in den Fokus rücken und bietet dem sächsischen Breitenfußball eine größere Plattform.
