Zwickau und der 1. Mai - Bunt und weltoffen!

Am kommenden Wochenende wird es in Zwickau bunt! Auch der FSV Zwickau unterstützt die gemeinsame Kampagne von mehr als 70 lokalen Unternehmen, Händlern, Verbänden, Vereinen etc. für ein weltoffenes Zwickau.

© gettyimages Thomas F. Starke

Mit Daniel Sacher, dem Pressesprecher des FSV Zwickau, haben wir über das Bündnis "Viele Wege für Zwickau" gesprochen und die Unterstützung von Seiten des Drittligisten. Im Interview ging es auch um die Zeit nach dem 1. Mai und die Rolle, die Zwickau als Pilotstandort für das Projekt "Fußball Verein(t) Gegen Rassismus" einnehmen wird.

SFV: Am 1. Mai 2022 marschiert der rechtsextreme „Dritte Weg“ durch Zwickau. Das Bündnis „Viele Wege für Zwickau“ stellt sich dieser Demonstration entgegen und will mit vielen bunten Aktionen ein weltoffenes Bild aus Zwickau senden. Wie kam es überhaupt zu diesem Bündnis und welche Rolle spielt es für den FSV Zwickau?

Sacher: "Das Bündnis 'Viele Wege für Zwickau' wurde im Jahr 2021 ins Leben gerufen und ist eine gemeinsame Kampagne von inzwischen mehr als 70 Zwickauer Unternehmen, Händlern, Verbänden, Vereinen und Einrichtungen aus Wirtschaft, Sport, Kultur, dem Sozialen und dem Kirchenbezirk Zwickau, die für ein entspanntes, lächelndes und weltoffenes Zwickau eintreten. Da die Werte dieses Bündnisses deckungsgleich mit den Werten des FSV Zwickau sind, sehen wir es als Pflicht, dass wir das Bündnis 'Viele Wege für Zwickau' auch nach außen sichtbar unterstützen."

SFV: Welche Aktionen habt ihr in der Stadt für den 1. Mai geplant?

Sacher: "Der FSV Zwickau ermuntert seine Vereinsmitglieder, sich an einem der zahlreichen zivilgesellschaftlichen Angebote des Bündnisses 'Viele Wege für Zwickau' rund um die Demonstration am 1.Mai in Zwickau zu beteiligen und ein Zeichen für ein weltoffenes und tolerantes Zwickau zu setzen."

SFV: Der Fußball wird oft von radikalen Gruppierungen instrumentalisiert. Kennt ihr das Problem und wie versucht ihr entgegenzuwirken?

Sacher: "Wir als FSV Zwickau sahen uns vor einigen Jahren vor dem Heimspiel gegen Türkgücü München mit einer Protestaktion der rechtsextremen Kleinpartei 'Der III. Weg' konfrontiert. Als Reaktion darauf konterkarierte der Verein diese Aktion, drehte deren Motto einfach um und zeigte, dass sich der Verein nicht vereinnahmen lasse. Im Nachgang wurde dieser Vorfall zusammen mit dem Fanprojekt Zwickau e.V. und der Fanszene des FSV Zwickau aufgearbeitet."

SFV: Der FSV Zwickau hat sich gemeinsam mit dem SFV als Pilotstandort im Projekt „Fußball Verein(t) Gegen Rassismus“ beworben und hat nun die Zusage erhalten. Was erhofft ihr euch von diesem Projekt?

Sacher: "Durch die Strahlkraft des Fußballs und des lokalen Profivereins sehen wir hier in Zwickau ein großes ungenutztes Potenzial, um mit Aufmerksamkeitskampagnen, Sensibilisierungs- und Bildungsangeboten viele Kinder, Jugendliche und Erwachsene zu erreichen, insbesondere auch diejenigen, die durch klassische Bildungsangebote nicht erreicht werden. Bereits bestehende lokale und regionale Strukturen und Netzwerke gegen Rassismus und Diskriminierung werden durch einen ständigen Erfahrungs- und Wissensaustausch zwischen den Akteur*innen aus Sport und Zivilgesellschaft weiter ausgebaut und können somit positive Veränderungen in der Zivilgesellschaft bewirken."

SFV: Vielen Dank für das Interview!

Von SFV