„Erstmal auf die Hollywoodschaukel.“

Mehr als 26 Jahre gehörte Peter Hauser zur SFV-Geschäftsstelle. Heute ist sein offiziell letzter Tag vor dem Ruhestand. Wir sagen: „Vielen Dank und Lebewohl!“

Peter Hauser (links) und sein langjähriger Kollege im Ausschuss Qualifizierung und Vereinsberatung Thomas Pretschner. © Luise Böttger

Am 17. Mai 1993 begann Peters Verbandszeit als Leiter der Geschäftsstelle des Bezirksverbandes Fußball Chemnitz. Nach der Umstrukturierung übernahm er als „Referent für Qualifizierung und Vereinsberatung“ die Aus- und Fortbildung von neuen Trainerinnen und Trainern und kann mit Stolz eine positive Bilanz ziehen: „Es dürften so um die 1.000 Trainer gewesen sein, die ich auf ihrem Weg zur Lizenz begleitet habe. Ganz genau kenne ich die Zahlen nicht. Aber als ich diesen Bereich übernahm, lag vieles im Argen. Es gab einen C-Lizenz-Lehrgang mit neun Teilnehmern im Jahr. Mittlerweile absolvieren im Schnitt 200 Teilnehmer die erste Lizenzstufe pro Jahr und auch unsere vielseitigen Kurzschulungen erfahren großen Zuspruch. Das ist eine gute Entwicklung, an der unsere Referenten einen großen Anteil haben. In die Zukunft schaue ich also optimistisch. Nicht zuletzt auch deshalb, weil ich glaube, dass der SFV mit meinem Nachfolger Tom Heinze gut aufgestellt ist. Während der Einarbeitungsphase habe ich ihn als motivierten Mitarbeiter kennengelernt, dem ich meinen Bereich beruhigt übergeben kann. Und wenn Vereine Fragen rund um das Thema Trainer haben, sind sie hier bestens aufgehoben.“

Was hat Dir an Deiner Arbeit am meisten Spaß bereitet?

Besonders mit dem Ausschuss Qualifizierung hatte ich sehr viel Spaß. Hier war es zwischen Haupt- und Ehrenamt immer sehr harmonisch. Das gilt ja nicht immer für alle Bereiche. Auch mit den Kolleginnen und Kollegen kam ich insgesamt gut aus. Aber es gab auch Dinge, die einen in der täglichen Arbeit zermürbt haben. Die ständige Fluktuation von Mitarbeitern, zum Teil sehr guten Leuten, machte die Arbeit nicht sonderlich konstant. Sich immer wieder auf neue Leute einzustellen, fiel mir am Ende schwer.

Was machst Du jetzt mit Deiner gewonnenen Zeit und welchen Tipp kannst Du Vereinen geben, die auf der Suche nach Trainern sind?

Als erstes setze ich mich in meine Hollywoodschaukel und nach einem Monat fange ich an zu schaukeln. Das heißt, ich ziehe mich zunächst zurück, ruhe mich aus und binde mich erstmal an nichts. Ich werde viel Zeit mit meinen Kindern und Enkelkindern verbringen, mit meiner Frau reisen, endlich wieder mal ein Buch lesen und das alles, ohne an etwas denken zu müssen. Für die Vereine habe ich eigentlich nur einen Tipp: Persönliche Ansprache. Die direkte Kommunikation ist der einzige erfolgreiche Weg. Plakative Kampagnen gehören heutzutage natürlich dazu, sind allerdings nicht die Lösung, sondern nur eine Begleitung.

Von Alexander Rabe