Die Rückrunde hat begonnen, die ersten Frühlingsboten zeigen sich und die „alten Herren“ spielen in der Halle groß auf. Traditionell beginnen die Hallen-Landesmeisterschaften im Freizeit-und Breitensportbereich dann, wenn die Tage wieder etwas länger werden. Den Auftakt am vergangenen Wochenende machten die Ü35- und Ü60-Herren in Wilsdruff.
Ü35-Herren: Stötteritz erklimmt erneut den Thron
Mit dem FV Blau-Weiß Stahl Freital, TSV Germania Chemnitz 08, SSV Markranstädt, SSV Stötteritz, Holtendorfer SV, SG Canitz und der SG Friedrichsgrün gingen insgesamt sieben Mannschaften ins Rennen um die Futsal-Landesmeisterschaft der Ü35-Herren.
Im Spielmodus „Jeder gegen Jeden“ zeigte sich von Beginn an, dass gleich vier Mannschaften ernsthaft in den Titelkampf eingreifen konnten. Bei ausgeglichenem Leistungsniveau entwickelte sich ein spannendes Turnier. So kam der spätere Titelträger gegen den Letzten der Endabrechnung nicht über ein Unentschieden hinaus. In den weiteren sechs Turnierspielen folgte für den SSV Stötteritz jedoch lediglich eine weitere Punkteteilung gegen den TSV Germania Chemnitz. Ungeschlagen schüttelten die Leipziger auch den ärgsten Verfolger vom Holtendorfer SV (4:1) ab und sicherten sich damit erneut souverän den Titel.
Durch diese Niederlage rutschten die Oberlausitzer aufgrund des schlechteren Torverhältnisses noch auf Platz Drei ab, obwohl sie den direkten Vergleich mit dem späteren Vizemeister aus Chemnitz für sich entscheiden konnten. Diese Niederlage machte für TSV Germania Chemnitz 08 alle Titelträume zunichte. Auch das Team vom SSV Markranstädt mischte lange Zeit im Titelkampf mit, musste aber in den direkten Duellen gegen den späteren Meister und dem Vizemeister „Federn“ lassen, sodass sie die Medaillenplätze ganz knapp verfehlten. Insgesamt bot das Meisterschaftsturnier der Ü35-Herren, das selbstverständlich nach Futsal-Regeln ausgespielt wurde, zu jeder Zeit spannende Spiele und bis zum Schluss einen fesselnden Turnierverlauf. Dabei ging es auf und neben dem Platz zu jeder Zeit sportlich fair zu. Der SFV gratuliert dem alten und neuen Landesmeister SSV Stötteritz und allen Mannschaften zu den gezeigten Leistungen.
Ü60-Herren: Lausitzer Duell um die Hallenkrone
Nur einen Tag später folgte die Futsal-Landesmeisterschaft der Ü60-Herren. Bei den „reiferen Herren“ traten in zwei Gruppen insgesamt acht Mannschaften zum Meisterschaftsvergleich an.
Gruppe A:
SpG Bermsgrün/Schwarzenberg/Crandorf
Radebeuler BC 08
SpG Trebendorf/Boxberg/Krauschwitz
SC 1911 Großröhrsdorf
Gruppe B:
SpG Rothenburg/Ludwigsdorf/Trebendorf
BSG Stahl Riesa
SpVgg Knappensee
Postsportverein Dresden
Nach einer packenden Vorrunde kreuzten beim „Lausitzer Finale“ die Teams aus der Westlausitz und Oberlausitz die Klingen. Bis dahin war es aber für beide Finalisten ein beschwerlicher Weg. Bereits in der Gruppenphase trafen die beiden Endspielteilnehmer aufeinander, wobei die Oberlausitzer zunächst die Oberhand behielten. Dennoch reichte es für beide zum Einzug ins Halbfinale, wobei die Sportfreunde aus Kanppensee lange Zeit zittern mussten. Ebenfalls der Gruppe B zugeteilt waren die Vorjahressieger von der BSG Stahl Riesa. In einem packenden, hochklassiges Spiel setzten sich die Männer aus Knappensee mit einem gut herausgespieltes Kontertor durch und sicherten sich damit den Halbfinaleinzug. Dem Titelverteidiger, der an diesem Tag mit seiner Chancenverwertung haderte, blieb nur das Spiel um Platz Fünf.
In Gruppe A zogen die Erzgebirger von der SpG Bermsgrün/Schwarzenberg/Crandorf einsam ihre Kreise und gewann alle Gruppenspiele in souveräner Manier, womit vor dem Turnier allerdings nicht zu rechnen war. Auch diese Leistung zeigt, dass der Landesverband auch in Altersklasse Ü60 breit aufgestellt ist. Als Gruppenzweiter zog der SC 1911 Großröhrsdorf ins Halbfinale ein, wo sich das Team erst im Sechsmeterschießen geschlagen geben musste.
Im zweiten Semifinale setzte sich die SpVgg Knappensee knapp mit 1:0 gegen die Erzgebirger durch. Dabei leisteten die „Jungs aus den Bergen“ großen Widerstand und erspielten sich eine Vielzahl an Chancen, allein das Tor wollte nicht fallen. Damit zogen die Westlausitzer ins Finale ein, was sie sich nach ihrer Auftakniederlage wahrscheinlich selbst nicht hätten träumen lassen.
Im Finale standen sich dann die ehemaligen „Gruppengegner“ ein weiteres Mal gegenüber. In der spannenden Partie mobilisierten beide Mannschaften noch einmal alle schwindenden Kräfte und erspielten sich gute Tormöglichkeiten, was beide Torhütern die Chance gab, sich auszuzeichnen. Letztendlich zeigte das Team aus Knappensee die spielerisch etwas bessere Linie, sodass der mit 2:1 errungene Finalsieg nicht unverdient war und der Meisterpokal nunmehr in die Westlausitz wandert.
Unabhängig vom Spielverlauf gilt es allen Aktiven größten Respekt zu zollen für das gezeigte Engagement. Es war geradezu eine Freude den „alten Herren“ beim Futsal zuzuschauen. Mit welcher Leidenschaft, Laufbereitschaft und fußballerischen Klasse die Teams um den Titel kämpften ist beeindruckend und zeigt, dass Fußball auch jenseits der 60 Jahre Spaß macht und der allgemeinen Fitness dient. Außerdem ist der Umgang der Teams untereinander geprägt vom gegenseitigen Respekt und von großer Fairness.
Bereits am kommenden Wochenende spielen die Ü40-Herren (05.03.2016) in Wilsdruff um die Landesmeisterschaft, bevor die Ü50-Herren (12.03.2016) und Freizeitfußballer (13.03.2016) die diesjährige Hallensaison beenden.
Text: Jörg Gernhardt
