SV Lipsia 93 für Flüchtlingsinitiative ausgezeichnet

"2:0 für ein Willkommen" heißt die Kampagne, mit der Fußballvereine finanziell gefördert werden, die Flüchtlinge bei ihrer Integration unterstützen. Die Kampagne geht aus von der deutschen Nationalmannschaft, der Beauftragten der Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge und Integration sowie der DFB-Stiftung Egidius Braun. Das Engagement des SV Lipsia 93 Eutritzsch für Flüchtlinge wurde nun mit einem 500,- € Scheck bezuschusst.

Lipsia-Präsident Christian Lohmeier (Mitte) und Jugendleiter Udo Meyer (rechts) bei der Scheck-Übergabe durch SFV-Geschäftsführer Frank Pohl.

Die Übergabe der Fördermittel in Form eines schönen großen Schecks fand im Rahmen einer Jugendtrainer-Tagung im Vereinsheim vom SV Lipsia 93 statt. Empfangen wurde SFV-Geschäftsführer Frank Pohl von Lipsia-Präsident Christian Lohmeier und Jugendleiter Udo Meyer.

Anke Heinze, zuständig für die Öffentlichkeitsarbeit des Vereins und ganz nebenbei noch Trainerin, hat uns ein paar Fragen zu dem Projekt "2:0 für ein Willkommen" beantwortet.

Frau Heinze, wie viele Flüchtlinge haben in Ihrem Verein ein neues Fußball-Zuhause gefunden?

"Generell behandeln wir alle Vereinsmitglieder gleich und unterscheiden bei der Aufnahme in unsere Datenbank nicht in „normales“ Mitglied, Mitglied mit Migrationshintergrund oder Mitglied aus einer Flüchtlingsfamilie. Wir sind schon immer „bunt gemischt“ und lediglich an den Spielerpässen - sofern sie schon beantragt sind - lässt sich die ungefähre Anzahl der Flüchtlinge beziffern. Für die Großfeldmannschaften ab U 15 haben wir bisher sechs spielberechtigte Flüchtlinge, wobei 3 weitere gerade dabei sind, in die Mannschaften aufgenommen zu werden. In den jüngeren Altersklassen haben nicht alle eine Spielberechtigung. Hier dürften es jedoch auch 6-8 Flüchtlinge sein. Nicht zu vergessen sind die vielen Kinder mit Migrationshintergrund oder einem schwachen sozialen Umfeld in unserem Verein, die unter Umständen eine individuelle Betreuung durch unsere Übungsleiter erfahren, die manchmal über den Fußballsport hinausgeht."

Mit welchem Projekt war Ihr Antrag für die Kampagne "2:0 für ein Willkommen" denn erfolgreich?

Im Grunde zielte unser Antrag auf die "Vertiefung der integrativen Arbeit direkt vor Ort in den Gemeinschaftsunterkünften" ab. Wir arbeiten dabei eng mit den Betreuern der ehemaligen Gemeinschaftsunterkunft in der Zschortauer Straße 44 zusammen. Über die Vermittlung von interessierten fußballbegeisterten Kindern ist dann die erste Barriere überschritten und wir unterstützen bei den unterschiedlichsten Aufgaben. Abgesehen vom einfachen Abholen und nach Hause bringen der Kinder nach den Trainingseinheiten, greifen wir den Flüchtlingsfamilien auch mal beim Ausfüllen von Formularen unter die Arme. Darüber hinaus suchen wir auch ständig die Kommunikation mit den Eltern und Kindern. Glücklicherweise sind „unsere“ Flüchtlinge mittlerweile in Wohnungen bzw. WG's untergekommen.

Können Sie bereits bezüglich Ihrer Integrationsbemühungen eine Bilanz ziehen?

Ein Großteil der Flüchtlinge ist voll in die Mannschaften integriert und wird von den Mitspielern ausnahmslos akzeptiert. Das zeigt sich vor allem an der regelmäßigen Teilnahme am Trainings- und Spielbetrieb. Selbstverständlich werden auch alle mit der einheitlichen Vereinskleidung ausgestattet. Ein weiterer toller Nebeneffekt ist die schnelle Verbesserung der Sprachkenntnisse - Verständigung im Fußball ist eben kein Problem.

Hat Ihr Verein schon eine Idee, wie die 500,- € Fördermittel eingesetzt werden?

Wir möchten weiter die Integration und Chancengleichheit der Flüchtlinge durch das äußere Erscheinungsbild fördern. Dazu gehören witterungsfeste Trainingsanzüge und Regenjacken, welche aufgrund der fehlenden finanziellen Mittel der Flüchtlingsfamilien nicht selbst angeschafft werden können. Aber auch für gemeinschaftliche Begegnungen innerhalb der Weihnachtszeit können die Fördermittel hilfreich sein.

Der SFV bedankt sich für das Engagement des SV Lipsia 93 und wünscht weiterhin gutes Gelingen!

Von 2:0 für ein Willkommen