Und es war ein verdienter Sieg des Regionalligisten, wenn auch ohne den ganz großen Glanz. Die Gastgeber aus der Landesliga haben es dem Favoriten besonders in der ersten Hälfte richtig schwer gemacht und defensiv sehr wenig zugelassen. Im ausverkauften Weinbergstadion hatte der RBC in der ersten Viertelstunde nicht eine brenzlige Situation zu überstehen. Doch die individuellen Unterschiede offenbarten sich gleich beim ersten Torschuss der Weidner-Elf. Der zappelte nämlich gleich in den Maschen. Ein schönen Seitenwechsel brachte Tobias Gerstmann perfekt auf den einlaufenden Dennis Blaser, der das Spielgerät zur Führung einnetzte (20.). Im Anschluss legte der Regionalligist die Beine hoch und die Radebeuler versuchten sich in der Offensive. In vorderster Front ackerte Florian Müller zwar ordentlich, doch ein Torschuss sollte für die Mannschaft von Matthias Müller bis zur Pause nicht mehr herausspringen. Zu hektisch und ohne den notwendigen Mut ließen die Kicker vom Weinberg die phasenweise Nachlässigkeit des FCO ungenutzt.
Dass die Schlussphase der ersten Halbzeit dem FCO-Trainer keine Lachfältchen aufs Gesicht zauberte, hörten die Zuschauer in der direkten Umgebung der Gäste-Bank bereits vor dem Pausentee. Jedenfalls kam der Regionalligist mit Schwung aus der Pause und versuchte immer wieder über die Außenbahnen Druck aufzubauen. Vor allem die Leihgabe von der SG Dynamo Dresden Justin Leonard Löwe verwickelte seine Gegenspieler immer wieder in unangenehme Zweikämpfe und fand oft den Weg auf die Grundlinie. Auch aus Standardsituationen ist Löwe gefährlich und setzte einen Freistoß an die Latte (58.) - Glück für den RBC. In dieser Phase verursachten die Gastgeber eine Vielzahl von Standards, die immer wieder für Unruhe im Strafraum sorgten. Und 20 Minuten vor dem Ende führte eine Ecke zum zweiten Tor. Paul-Georg Becker ließ Toni Bunzel im RBC-Tor keine Chance und sein Kopfball landete im langen Eck. Doch der Landesligist mobilisierte nochmal die letzten Kräfte und konnte überraschend zurückschlagen. Nach einem Foulspiel blieb Schiedsrichter Lars Albert keine andere Möglichkeit, als auf den Punkt zu zeigen. Zdenek Kopas bewies Nerven und verwandelte sicher zum 1:2-Anschlusstreffer (81.). Letztlich stellten die langen Bälle von Radebeul die Neugersdorfer aber nicht mehr vor große Probleme und als zwei Minuten vor dem Ende auch noch Kunze vom Platz musste, war das Spiel entschieden. Jordi Vidal Martin Rojas setzte mit einem direkten Freistoß und dem 3:1 für den Favoriten den Schlusspunkt.
Der Radebeuler BC hat sich allerdings teuer verkauft und darf stolz auf eine großartige Pokal-Saison sein. Auf den heutigen Tag hat der gesamte Verein seit drei Monaten hingearbeitet und Zuschauer, Schiedsrichter und Spieler haben unter besten Bedingungen einen schönen Fußballnachmittag am Fuße des Weinbergs verbracht. Der FC Oberlausitz Neugersdorf ist verdient in das Finale um den Wernesgrüner Sachsenpokal eingezogen und weiß spätestens morgen gegen ca. 16:45 Uhr gegen wen und vor allem wohin die Reise am 21. Mai 2018 geht.
[arab]
